Hasenfuss und Eiertanz oder die Zerbrechlichkeit des Seins
2006 – Galerie Egert 7, Dornbirn (A)
Wenn du wie ich wärst…
könnte ich mir die Mühe sparen etwas zu hinterfragen, anders zu denken, Dinge auf meine Art zu gestalten, meine Sichtweise zum Ausdruck zu bringen.
Wenn du wie ich wärst …
bräuchte ich keine Räume gestalten, keine Objekte, meine Wahrnehmung nicht mit der Deinen vergleichen.
Wenn ich wie du wäre, würde es genügen, wenn meine Hände deine Gedanken in tiefem, bescheidenem, ruhigem Fühlen zu höchster Schönheit verdichten.
Ein leichtfüßiger Tanz, der die Unendlichkeit nicht leugnet, die Leere nicht verstellt, dem Blick seinen Halt nicht verwehrt, den Staub, wie Picasso sagt, nicht von der Seele waschen müsste. Ein Schmelztiegel unterschiedlich gleicher Reaktion und Wahrnehmung verdichtet zu homogener Einheit, in dem sich einzelnes Denken, Tun und Empfinden in gemeinsamem Handeln und kollektivem Bewusstsein manifestiert. Wie einfach, wie mühelos wäre das Leben und wie langweilig.
Wahrhaft Schönes würde entstehen, zurückhaltend, anspruchslos. Nichts Zwanghaftes mehr an sich, kein Grundbedürfnis mehr erstrebend, weder das nach Wissen, noch das Bedürfnis mitzugestalten, keine eigene Vorstellung mehr, kein Eingreifen in die Natur, um aus Chaos Ordnung zu schaffen.
Keine Evolution? Wie gleich ist Gleiches? … wenn wir wissen, dass verschiedene Dinge, grundsätzlich verschiedene, gegenteilige, auch nichts anderes sind als Aspekte ein und derselben Sache.
Gemeinschaftsausstellung mit Margit Denz